Edeka will den Supermarkt Anfang nächsten Jahres eröffnen. Bis dahin wird die Firma Kassecker rund 1000 Meter Rohrleitungen und 1000 Kubikmeter Beton verbaut haben.
Arzberg – „Des sen da vielleicht Fetzn-Stre(b)n!“ Der Mann, der sein Staunen im Arzberger Dialekt ausdrückt, steht vor dem Bauzaun am früheren Sportplatz der Freien Turnerschaft. Dort, wo ehemals die Mannschaften der FTA und nach der Fusion des TSV Arzberg-Röthenbach ihre Fußballspiele austrugen, Läufer auf der Aschenbahn ihre Runden drehten und die Schulkinder sich bei den Sommerbundesjugendspielen maßen, baut zurzeit die Firma Kassecker aus Waldsassen den neuen Edeka- Markt.
Seit Mitte Juli sind Arbeiter dabei, das Gebäude hochzuziehen. Schon früh am Morgen sind die Motoren der schweren Baumaschinen zu hören. Oft arbeiten die Maurer, Betonbauer und Baumaschinenfahrer bis spät in die Nacht. So wie zum Beispiel am Dienstag, als Lastwagen noch weit nach Einbruch der Dunkelheit weitere große Bauteile anlieferten.
An der Stelle, an der früher das FTA-Sportheim stand, türmen sich jetzt große Stein- und Erdhügel. Vor dem Betongerippe, zwischen denen jeden Tag die Mauern etwas mehr in die Höhe wachsen, lagern tonnenweise Paletten mit Ziegeln. Jeden Tag ist auch für die Zaungäste der Fortschritt bei dem Bau zu beobachten. Seit Dienstag sind jetzt unter anderem die jeweils mehrere Tonnen schweren Dachbinder zu sehen, die mächtige Kräne auf die Betonstreben setzen. Die elf hölzernen Dachbinder sind die Träger für das Dach, das mit Trapezblech gestaltet wird.
„Wir müssen die Jahreszeit nützen, fangen so früh wie möglich an und hören so spät wie möglich auf“, sagt der geschäftsführende Gesellschafter der Firma Kassecker, Bernd Fürbringer. Schließlich soll der Bau ja bis zum Ende des Jahres fertig sein. Dies gebe der Bauzeitenplan so vor. Eröffnet werden soll dann der neue Supermarkt mit rund 1650 Quadratmetern Verkaufsfläche Anfang nächsten Jahres, wie die Edeka auf Nachfrage der Frankenpost mitteilt.
Das Grundgerüst des Bauwerks besteht aus Betonstreben und -querteilen, wie Fürbringer erläutert. Diese würden nach den Plänen und den Berechnungen der Statiker in speziellen Firmen produziert und dann als Fertigteile geliefert. Die Grundplanung basiere auf den Vorgaben der Edeka, die ein Planungsbüro für die Firma Kassecker in den sogenannten Ausführungs- und Werkplänen umsetze. „Wir erledigen praktisch den Bau einschließlich der Böden, der Wände, des Trockenbaus sowie der nötigen Anschlüsse und übergeben den Markt schlüsselfertig“, sagt der Geschäftsführer. Die Gestaltung der Innenräume übernehme eine Ladenbaufirma.
Auch die Außenanlagen mit den Grünflächen und den Parkplätzen, die auf der Südseite des neuen Supermarkts platziert sind, wird die Firma Kassecker bauen. Zur Ostseite hin, also Richtung des bestehenden Edeka- Markts, werde eine Lärmschutzmauer samt Tür gebaut. Die Anlieferung der Waren wird auf der Westseite des Gebäudes stattfinden.
Bernd Fürbringer freut sich, dass die Firma Kassecker „mal wieder“ in der Region ein Bauprojekt umsetzen kann. Zwar sei das Unternehmen mehr oder weniger in ganz Süddeutschland tätig, doch laute die Philosophie auch: „Aus der Region, für die Region.“ Daher kommen laut Fürbringer auch zum Großteil heimische Handwerker zum Zug.
Zurzeit sind nach den Worten des geschäftsführenden Gesellschafters acht gewerbliche Mitarbeiter des Unternehmens auf der Baustelle beschäftigt. Insgesamt fänden bei der Firma derzeit rund 450 Mitarbeiter Lohn und Brot. Noch bis Ende des Jahres also werden die Bauarbeiter alles daran setzen, dass die Arzberger bald in dem neuen Supermarkt einkaufen können. Und für die Passanten gibt es weiterhin viel zu beobachten. „Döi sen fei ganz schäi schnell“, sagt der Mann am Zaun. „Jeden Toch schaut’s wieder aweng annerscht aas.“
Der Bau in Zahlen
- Das Gebäude des neuen Supermarktes auf dem früheren FTA-Sportplatz ist nach Angaben der Firma Kassecker rund 3000 Quadratmeter groß.
- Die Park- und Hofflächen dehnen sich über rund 8000 Quadratmeter aus.
- Über 1000 laufende Meter Rohrleitungen werden verlegt.
- Etwa 50 Beton-Stützen tragen das Gebäude.
- Rund 2000 Quadratmeter Mauerwerk werden dazwischen aufgebaut.
- 50 Betonunterzüge- und Holzbinder sowie zirka 1000 Kubikmeter Beton werden verarbeitet.
Quelle: Frankenpost (Christl Schemm)